Mittwoch, 15. April 2009

Threads Pt.2 : Der Schakal

Das Theater war auch diesmal bis auf den letzten Platz gefüllt, aber diese Audienz war stiller als die anderen zuvor. Oftmals hatten sie die Schlüsselszenen des Stückes mit Bigotterie und einer
vielversprechenden Unruhe bedacht, so hatten es die Erfahrungen der letzten Aufführungen gezeigt. Angeregtes Murmeln,
staubiger Dunst aus Fasern und Bühnenrauch, der die Aula vernebelte, elektrisierende Erwartungen, Scheinwerfer, die
ihre Lichtbalken über die Köpfe des Publikums warfen. Es war ein Abend wie unzählige zuvor auch.
Auch hier: ein Band der gemeinsamen Entdeckungsreise,
der geistigen Brüderschaft, welches die Gedanken der Menschen in einem abgedunkelten Schweif vereinte, und auch dieses Publikum schien sich untereinander
in Andacht überbieten zu wollen. Aber schien es zugleich auf eine Art und Weise gebannt, die Christine Kopfzerbrechen bereitete. Vielleicht, weil
es ihr schwer viel, die in Teilen des Publikums erdrückende Stille auf eine Art und Weise zu deuten, die es ihr leichter machen würde,
auf die Bühne zu gehen.
Die Handlung steuerte aber nun unerbittlich auf einen Klimax zu, dessen elementarster Bestandteil sie selbst war.
Eine Kulmination tragischer Ambivalenzen stand bevor, um eine
weitere, häßliche Fratze der Eigendynamik der dargestellten Leben aufzuzeigen, die in diesem Stück ineinander verflochten waren.
Christine hatte noch geschätzte fünf Minuten,
um sich zu sammeln und in ihrer Rolle zu bleiben. Hinter der Kulisse kauernd, auf einem untersetzten, klapprigen Holzstuhl ließ
sie die Schminkprozedur ausdruckslos über sich ergehen. Aufgescheucht hetzten die Kostümdesigner und Tontechniker
an ihr vorbei, anscheinend gab es ein Problem mit den Boxen, die Wagner's pompöse Wogen über die Audienz ergehen ließen. Ein
häßliches, schmerzhaftes Knistern entsprang der P.A., im Publikum breitete sich nun mehr und mehr Unruhe aus. Francois gestikulierte wie
von Sinnen und flüsterte heiser auf die zwei Tontechniker ein, der Regisseur, sein Werkzeug, und ihre asymmetische Kommunikation. Brach die musische Symbiose, waren
sie einander nicht mehr genug wert, als dass man sich gegenseitig mit Respekt behandeln konnte, versagte man jedoch an entscheidenden Stellen,
konnte man sich den regelrechten Hass der Direktive
zuziehen. An Christine zog diese Hektik vorbei. So unberührt sie vom selbstgerechten Zirkus um sie herum war, so erregt und eingenommen war sie vom prägenden, einzigartigen
Ausblick, den sie von hier aus auf das Publikum hatte.
Durch einen Schlitz in der Kulisse konnte sie die Menschen in der Aula deutlich sehen.
Auf eine Art und Weise, wie die Audienz sich nicht mal untereinander wahrnahm, entging ihr nicht kleinste Zucken, nicht die
unbedeutendste Regung in den Gesichtern der ersten zwei Reihen. Entzückt von der behäbigen, langsam in Fahrt kommenden Wirkung des Stückes brauchte Christine
nur diesen einen kleinen Schlitz, um die Früchte der gemeinsamen Arbeit zu ernten. Ein kleiner voyeuristischer Anreiz, ein wahrhaftiger Blick auf
die Reaktionen derer, die aufgewühlt, entgeistert oder verstört werden sollten. Normalerweise zauberten adaptierte Motive griechischer
Tragödien auf den gräumelierten, altwissenden Gesichtern höchstens ein vieldeutiges Stirnrunzeln. Francois hatte sich auf
gefährliches Terrain begeben, aber es schien zu wirken. Blondierte, in teure Kleider eingekaufte Begleiterinnen machten die schuldbewusste
Miene, die nötig war, um mit der echten Rührung in Teilen des Publikums Schritt halten zu können, manche Augen funkelten glasig,
andere schienen wiederrum seltsam desinteressiert.
Erst als Christine ein heiseres
Schluchzen aus der zweiten Reihe vernahm, schlich sich bei ihr die seltsame, langsam aufkeimende Entgeisterung ein. Die gesamte, widersprüchliche Idee der
Emulation und Darstellung von Schmerz, Verlust und Entbehrung wurde ihr unangenehm bewusst. Sie war ein Teil davon. Für einen kurzen Moment empfand sie nichts weiter
als Verachtung für das gesamte Konzept und für die echte, aus schutzbefohlener Distanz heraus empfundene Rührung
des Publikums. Es hätte erzieherischen, aufwühlenden, erregenden Kritierien unterliegen und einem sinnvollen Zweck gerecht werden
können, in der Theorie vielleicht, in der Idee, die dem ganzen zu Grunde lag. Aber in dieser gigantischen, in ihrer Selbstgerechtigkeit
schmarotzenden Aula war davon nichts zu spüren. Aus jenem voyeuristischen, unbemerkten Schlupfwinkel heraus dachte Christine nichts weiter als heitere Gier und
faule, übersättigte Schöngeistigkeit in den Gesichtern zu erkennen, die dem tragischen Kern der erzählten Geschichte wie ein
hämischer, unbeweglicher Monolith gegenüberstanden. Es war widerwärtig, und sie war mitten drin, fütterte die Bigotterie. Betörte
mit ihrem Körper und instrumentalisierte ihre Weiblichkeit für ein Stück, das ihr von Minute zu Minute lächerlicher und gezwungener erschien.

Kurz darauf baute sich Mike, der Regieassistent vor ihr auf und deutete ihr mit den Fingern, dass ihr noch eine Minute blieb.
Schweigend erhob sie sich, strich ihr mit Kunstblut überzogenes Blumenkleid glatt, und wartete. Ihr Kopf leerte sich nun zusehends,
sie war willens, der tragischen, undankbaren Opferrolle Katharinas die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
Ihr fast elbisch anmutendes Gesicht war ebenfalls mit roter Farbe besprenkelt, ihr pechschwarzes Haar durch Melkfett aufgequollen
und zerzaust. Sie simulierte den Anblick einer Frau, die durch die
Hölle gegangen war. Mit eiserner Konzentration holte sie das befremdliche, eiskalte Funkeln in ihre Augen zurück, ließ sie ihre
Haltung in sich zusammensacken, holte sie das leichte Zitttern in ihre Gliedern zurück. Die gebrochene, von Welt und Pöbel
geschundene Katharina, die Märtyrerin der Schöngeistigkeit, die in der kommenden Szene fassungslos mitansehen würde,
wie ihr Geliebter von einer wütenden Meute gelyncht und in eine Wanne voll Milch ertränkt würde.
Sie atmete durch. Francois warf ihr einen gestressten, fragenden Blick zu. Ein kaum merkliches Lächeln ihrerseits signalisierte
ihm gerade deutlich genug, dass sie bereit war. Mit geballten Fäusten schritt sie zum Ausgang an der Kulisse und wartete auf den Schlüsselsatz,
der ihr Auftreten einläuten sollte.
"Und so soll die Hure brennen, die ihren Schoß diesem Diener der Tyrannei schenkte, so solle sie mitansehen, welches harte
Urteil der Gerechte und der Geläutete über die Brut ihresgleichen bringen wird..."
Christine trat näher an den Ausgang.
"Sie soll leiden."
Sie schritt durch die hölzerne Pforte und berührte mit nackten Füßen das Pakett der Bühne. Ihr eisernes, kaltes Auftreten
kam so plötzlich und unverhofft, dass es Teilen des Publikums den Atem verschlug. Ein in blutigem Schnee gekleideter, verbrauchter
Engel, ein seichtes Lächeln im Gegenwind der Schatten, die aus der Dunkelheit am anderen
Ende der Bühne krochen. Sparten und Schaufeln warfen ihre krummen Formen zu Christine's Füßen, Staub lag träge, wartend in der
Luft und die Unruhe, das Murmeln, alles war zum Erliegen gekommen. Die plötzlich geläutete Andacht der Menschen
warf Christine die Bigotterie zu Füßen und wartete darauf, dass sie daraus einen harmonischen Klumpen formte, der ihnen
ihren Platz in der Wirkung des Stückes zuwies,
sie erotisierte, sie mit ihrer Gebrechlichkeit herausforderte.
"Ich weiß nicht, was ich getan habe, um euch verdient zu haben...und von allen Lastern, die Ihr mir vorwerfet, wiegt das
der Hurerei noch am wenigsten...es ist die Absicht, die ihr mir unterstellt, die mir das Herz zerreißt..."
Und schlagartig, auf jenem Stichwort, vibrierte der Pakett unter Christine's Füßen, und aus dem dunklen Zelt, das die
dramaturgische Bedrohung verhieß, rollten Bauern und Mägde, maskiert mit dem Antlitz von Bär, Eule, einem Schakal und
einer Katze eine goldene
Badewanne auf die Bühne, das als Insignium für das tödliche Ritual herhalten sollte, das Christine's Gemahl erwartete.
Abrupt brachte der maskierte Pöbel die Wanne wenige Meter vor Christine zum Stehen, ein wenig Milch schwappte über
und läutete mit einem leisen Plätschern fast hörbare Stille ein.
Christine musterte die ausdruckslosen Fratzen und fühlte sich seltsamerweise bedroht.
Irgendjemand riss die Tür zur Aula auf, und schleppend, fast träge fiel eine eiskalte Woge über das Publikum und die Darsteller her.
Geduldig wartete Christine das Wirken des kalten Windes ab. Ihr Blick war in der ganzen dunklen Unbestimmtheit
des Publikums verhaftet, ihre fast entblößten Brüste, ihre unnatürlich weiße Haut hatten etwas verboten Kindliches.
Als sie ihre Lippen öffnete, hielten ihre Augen, ihre ganze Haltung dem zögerlichen Voyeurismus mit Leichtigkeit
stand.
"Tue ich euch denn nicht leid?", fragte sie in die Stille hinein.
Das Publikum antwortete nicht.
Darauf bedachte der besprenkelte Engel die peinliche Rührung der Menschen mit einem vielsagenden Wimpernschlag. Die
Tierfratzen ihrer Peiniger warteten, zeigten keinerlei Regung. Jemand atmetete schwer, und Christine befremdete es zutiefst,
dass in einem Raum mit mehreren hundert Menschen ein schweres, erwartungsvolles Keuchen das einzig hörbare Geräusch
war.
"Wo ist er? Ich suche meinen Mann.", flüsterte sie.
Ihre schweigenden Peiniger liefen nun in einem leichten Bogen auf sie zu, die Arme fest an den Körper gepresst. Immer wieder
wiederholte Christine ihre Ansage, ihre Gesichtsmuskeln spannten sich, sie bohrte ihre Fingernägel in die Hüfte.
"Wo ist er....", bibberte sie. Der Schakal, gemessen an der Anordnung des schleichenden Näherkommens, schien ihr Anführer zu
sein und stand alsbald direkt vor ihr. Die Augen waren verhüllt durch pechschwarzes Plastik, in dem sie sich
selbst sah. Ihre abstehenden Haare, ihre fassungslose Miene. Sie war versunken in der Rolle und schien besser
und adäquater denn je fühlen zu können, wie Katharina zumute sein musste. Die erdrückende Stille umwarb ihren gespielten Kummer, und
Francois' Idee mit den Tiermasken tat ihr übriges. Die Entmenschlichung ihrer Peiniger machte es Christine
noch leichter, die kommende Verschlingung ihrer Existenz sehen kommen zu können. Der Schakal, dürstend, still, starrte sie an, und sie starrte zurück,
bereit ihre Tränen zurückzudrängen.
Er fing an, sie zu beschnuppern. Mit der Schnauze voraus begrub er sein Gesicht immer entschlossener zwischen ihren Brüsten, seine
Hände schossen hervor, packten sie an der Hüfte, zerrten sie an sich. Ungewollt begrub Katharina ihre Tränen im grausilbrigen Fell
des Schakals und stemmte sich unentschlossen, erschöpft gegen die gewaltige Präsenz des Mischwesens. Es keuchte, und seine Mittäter legten ihre Köpfe
schief, als würden sie aus der Szenerie nicht so recht schlau. Seine Pranke fuhr ihr zwischen die Beine, streichelte und
presste, Katharina keuchte atemlos, aber sie hatte keine Wahl. Sie gab der drückenden Körperfülle des Schakals nach, er
legte sich auf sie, sein heißer Atem, seine Zähne, seine klebrige, trockene Zunge wanderten durstig und hungrig über ihren Körper.
Die Stille des Publikums war ungebrochen.
Dann versank die Fratze in Katharina's Schoß und gab ein ersticktes Brüllen von sich. Katharina riss den Mund zu einem lautlosen
Schrei auf, ihr Körper begann sich auf- und abzubäumen und ihre Hände griffen auf der Suche nach Halt ins Leere.
Das Mischwesen rammte seinen enormen Kiefer in ihren Schritt und brüllte, erregt und benebelt vom herrlichen Umstand ihm ausgelieferter
Gebrechlichkeit und verging sich an Katharina in einem übermannenden Blutrausch. Katharina schluchzte, als die Zähne ihren zarten,
weißen Schosses durchbrachen, das fletschende Geräusch von nachgebender Haut erfüllte sie mit
namenlosem Entetzen, sie schrie, schlug um sich, aber die Pranken des Schakals
hatten sie fest im Griff.
Langsam machte sich Unruhe im Publikum breit.
Die Szene schien unnatürlich gedehnt, Katharina's Vergewaltigung zog sich über mehrere Minuten hin. Die Mittäter flankierten
die goldene Wanne und rührten mit ihren unmenschlichen Fingern gedankenverloren in der milchigen Brühe. Desto lauter der Schakal
brüllte und desto spitzer und grenzwertiger Katharina's Ausstoße wurden, umso desinteressierter verloren sich die anderen Tiere
in scheinbaren Tagträumereien. Abgelenkt von ihren Spiegelbildern in der leicht beigefarbenen Milch saßen sie um die Wanne und
schienen zu gähnen, während sich um Katharina und dem Schakal eine riesige Lache roter, glänzender Farbe bildete.
Dann schien es vorbei. Katharina war nicht tot, aber jegliches Leben war aus ihrem Gesicht getilgt worden. Das Entsetzen war erkaltet
und zur Ausdruckslosigkeit erstarrt, zurück blieb ein flimmernder, die Leere über sich absuchender Blick.
Der Schakal hob langsam das blutdurchtränkte Maul aus ihrem Schoss, riss den Kopf in die Höhe und beschien seine Beute mit einem
kernigen, markerschütterndem Gebrüll. Dann erhob er sich, noch immer im blutigen Trance behaftet, stolperte zur Wanne und säuberte sein
Maul mit der Milch. Katharina blieb liegen und schob ihr Kleid zurück. Ein leiser Abgesang entging ihren Lippen. Sie sang und wandte
sich in ihrer Blutlache, wartend darauf, dass ein weiterer Akt der Gewalt sie endgültig vernichten würde.
Die anderen Tiere musterten den Schakal währenddessen erstaunt. Keiner von ihnen war interessiert an Katharina's Schicksal,
sie waren hingerissen vom Anblick des Schakals, seinem blutigen Maul, seinem wackligen, betörten Gang. Sie schienen sich
für ihn zu freuen.
Als der Schakal dann sein gesäubertes Maul hob, deutete er in die Dunkelheit, aus der die Tiere die Wanne gebracht hatten. Sofort
standen die Mischwesen auf und verschwanden flink in die Dunkelheit.
"Ich suche meinen Mann...", flüsterte Katharina.
"Wo habt ihr ihn...hingebracht..."
Der Schakal warf einen plötzlichen Blick über seine Schulter auf Katharina und bleckte die Zähne. Ein gepresstes Grunzen entwich
seiner Schnauze, Katharina's Anblick machte ihn erneut geil und hungrig. Er wandte sich ihr zu und kam langsam näher, während
Katharina panisch unter seinem Schatten wegkroch. Ihr gesamter Körper war nun mehr oder minder gänzlich in jener roten Farbe getaucht,
von der der Schakal so gierig getrunken hatte, aber es tat dem Anblick ihrer Wehrlosigkeit keinen Abbruch. Die Fratze des Mischwesens hellte
sich gerade in Anbetracht der neuerlichen Mahlzeit auf, als seine Komparsen zurückkamen, hinter sich eine bewusstlose,
malträtierte Gestalt schleifend.
Katharina sah mit an, wie sie ihn vor die Wanne schleiften, wehrlos, niedergedrückt vom Schatten des Schakals.
Unliebsam und rücksichtslos zerrten sie ihn auf die Beine und offenbarten dem
Publikum sein zerbeultes, von trockener roter Farbe überzogenes Gesicht. Die Manschettenknöpfe seines Hemdes hingen
teilweise lose an hellblauen, feinen Fäden, das Hemd selbst hing in Fetzen und er wehrte sich mit fahrigen, langsamen Gesten gegen die bestimmten Regungen der Mischwesen. Ihre Hände
wanderten über seinen Körper, zerrten an ihm, zerkratzten seinen Rücken, stießen ihn hin und her. Der Gemahl und sein Schicksal.
Sein Gesicht war kantig, aber sinnlich,
eine archetypische, schöne Kreatur, deren formale Schönheit für die Mischwesen in erster Linie formale Unterwürfigkeit implizierte. Er war ihnen ausgeliefert,
und sie schienen es zu genießen. Ihre unberührten Fratzen fuhren mit der Schnauze voraus über die offenen Stellen seiner Haut, leckten
über das getrocknete Blut. Der Schakal war es dann, der seinen Haarschopf packte und sein Gesicht in die Wanne drückte.
Katharina fühlte eine Woge der Wärme aufkommen, eine sehr strikte, endgültige Form von Frieden machte sich in ihrem Herzen bemerkbar. Sie ließ
innerlich los und verweigerte dem Schakal
den Anblick ihrer schieren Verzweiflung. Die Milch lief über und bildete eine weiße Pfütze. Katharina's Gemahl wehrte sich müde gegen seinen kommenden
Tod, presste seine Arme gegen den Peiniger immer wieder mal, stoßweise, und gurgelte, ehe er nachgab und sich mit dem ganzen Körper
in die Wanne hieven ließ. Ein kurzes Aufschreien im Publikum, ehe das einst makellose, nun zerbeulte Gesicht im tiefen, milchigen Gewässer
verschwand. Weiße Fäden zierten die Außenseite der goldenen Wanne und gewannen an Dichte, während die Mischwesen den leblosen Gemahl
zu taufen schienen. Behutsam legten sie ihre Pranken auf seine Brust und drückten ihn sanft unter die Oberfläche, ließen ihn auftauchen,
drückten ihn wieder nieder, ließen ihn auftauchen, und wiederholten dies unzählige Male, bis Stille einkehrte.
Der Schakal suchte Katharina's Blick währenddessen auf unbeholfene, gierige Art und Weise, als erwarte er Dank oder Lob
für die Ermordung ihrer Liebe.
Aus der Vielfalt der Möglichkeiten, die Reaktionen und den Schmerz der Katharina in jenem Moment zu verkörpern, wählte Christine ein vielsagendes,
entrücktes Lächeln, einen leeren, ausdruckslosen Blick und eine trotzige, entschlossene Haltung ihres geschundenen Körpers. Sie
ging auf den Schakal zu, mit geballten Fäusten. Sie wirkte nicht wütend. Von ihr ging eine fatalistische, aber keineswegs bedrohliche Ruhe aus,
so dass der Schakal seine Arme ausbreitete und sie willkommen hieß in den Kreis der Mischwesen.
Doch sie blieb stehen.
Fixierte den Schakal, die Eule, die Katze und den Bär, und ihre Lippen lösten sich langsam voneinander. Sie suchte ihre Stimme, um der
drohenden Selbstauflösung mit einer letzten Frage zu begegnen.
Der Schakal senkte seinen Arm und legte den Kopf schief.
Katharina trat nahe an ihn, legte ihm die Hand auf die Schnauze und schloss die Augen.
Der Schakal zitterte unter ihrer zärtlichen Berührung und wartete ungeduldig ihre Worte ab.
Katharina riss die Augen auf, sah ihn an und flüsterte:
"Wer seid ihr?"
Der Schakal schien nicht recht zu verstehen. Unentschlossen und im allzu krassen Widerspruch zu seinem vorhergehenden Übergriff
zog er seine Schnauze verschüchtert unter ihrer Hand zurück. Ihre entwaffnende Konfrontation schien ihm den Hunger und die Geilheit
zu rauben.
"Wer seid ihr, dass ihr über uns richten dürft? Ihr habt uns gehetzt, an Wände aufgereiht, uns paralysiert, geschändet und gerichtet. Dabei
hatten wir bis zu jener Nacht nie ein Wort an euch gerichtet, nie euer Wesen verurteilt."
"Ihr habt uns unterworfen. Das...hat uns unterworfen...", flüsterte die Eule und deutete mit dem Finger auf ihren halbnackten
Körper. Katharina folgte mit den Augen dem Finger und brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, dass die Eule ihre zarte, einst
unberührte Haut meinte.
"Wir sind Sklaven im Dienste eurer Schönheit gewesen. Ihr habt uns das Wort vorgegeben. Jedes einzelne. Weil es umso viel....
gewichtiger klang. In unseren eigenen Ohren, die Arien unserer Mütter überlagernd, die Schatten unserer Ahnen verleugnend,
sind wir euch zu Füßen gefallen..."
Katharina schmunzelte leicht. Aus einer ihr nicht erklärbaren Intention berührte sie das schwarze Plastik, das die
Iris dahinter verbarg.
"Und wenn schon...keine Schuld trifft uns für eure Bereitwilligkeit..."
"Doch...ihr wusstet um unsere Demut. Ihr wusstet um die schiere Erbärmlichkeit dieser Demut...
...und ihr nahmt dennoch hin..."
Katharina sah die sprechende, nun aufrecht stehene Eule direkt an und ließ vom Schakal ab. Ihr blutiger Schoss gab einen riesigen
dunklen Fleck inmitten einer fast schneeweißen Gestalt her und ließ sie nicht weniger als Mischwesen erscheinen als ihre Peiniger.
"...ihr hättet unseren Fluch brechen können...
...aber er schmeichelte euch zu sehr...und ihr ließet zu, dass aus uns Schakale, Wölfe, und Bären wurden..."
Die Stimme der Eule drohte wegzubrechen. Großer Schmerz schien sich aus dieser Wahrheit zu schöpfen, aber Katharina
ging ihr trotzig entgegen.
"Und somit haben wir uns schuldig gemacht? Mit unserer Gier?"
"Ja."
"Nein. Mit unserer Andersartigkeit...unserer...Überlegenheit haben wir uns in euren Augen schuldig gemacht, und das werden
wir bis in alle Ewigkeit sein. Eine vorgeburtliche Schuld, die euer Blick auf unsere Existenz wirft. Ihr seid die wahren Schuldigen."
Der Schakal warf den Kopf in den Nacken, packte Katharina am Hals und zerrte sie rüde an sich.
Heißer Atem entstieg seinem Maul.
"Um eure Andersartigkeit zu einem greifbaren Gegenstand der Überlegenheit machen zu können, habt ihr uns gebraucht. Unsere
Demut angesichts eurer Vollkommenheit. Und daraus bezieht ihr seit immer das Recht des Stärkeren, des Vollkommeneren,
aus unserer Bewunderung. Euer "Ich" entlarvt sich in seinem Willen, zu expandieren, wir standen im Weg und wichen freudig zur Seite,
weil wir dachten, ihr würdet uns an einen besseren Ort führen. Wir vertrauten uns euch an."
"Ihr irrt...", keuchte Katharina.
"Dann soll es so sein. Und ihr werdet uns auf Ewig zum Opfer fallen.", zischte der Schakal und tauchte Katharina in die Milchbrühe.
Sie wehrte sich nicht. Irgendwann erschlaffte ihr Körper, der Schakal fing sie auf und hievte sie in die Wanne. Dort lag sie dann,
und trieb auf engem Raum mit ihrem einstigen Gemahl. Ihre Körper umschlungen sich gegenseitig, der Bär kam aus dem dunklen
Zelt mit einem Eimer neuer Milch und schüttete nach.
Schweigend rührten die Mischwesen in der milchigen Brühe. Musik setzte ein, schiefe, zusammenhangslose Töne eines Xylophons,
die sich überlagerten und zu einem unmelodischem Geklimper anschwollen. Der Reihe nach verließen die Mischwesen ihre Flanke und verschwanden im
dunklen Moloch, aus dem die gekommen waren. Das Publikum schwieg sich weiterhin aus,
und als der Schakal, als letzter an der goldenen Wanne stehend, plötzlich seinen Kopf hob und geradewegs ins Publikum blickte,
ging ein leises Raunen durch die Menge.
Der Schakal grinste und offenbarte eine Reihe allzu menschlicher, akkurater Zähne.
Dann ging er langsam und lautlos von der Bühne.
Der Vorhang fiel, und tosender, pflichtbewusster Applaus setzte ein.

Sonntag, 5. April 2009

Halliwax

lovewaits

Samstag, 4. April 2009

L&M

Backside schmilzt in das Sofa hinein. (-->HEREIN). An der Fußstelze stehen sie, mit Kajal signierte Limericks einer Baptistenbagage, die hier zwei Tage genächtigt hatte. Merkwürdiges Frauenbild. Trotzdem: Nächtigt, Brüder und Schwester, Weltenkinder, vereinigt euch.
Der Banner IST.
Und der Bund der Ehe: er wird diskutiert, Gläser werden gehoben, Freundschaften fürs Leben werden geschlossen, an den Nasenhaaren erkennen wir die gemeinsame Zungenfertigkeit. Wir hätten uns schon viel früher treffen sollen, seh ich ähnlich. Das viele Holz? Für den Kamin, richtig. Jap, das hat die Kleine gemalt. Acht. Danke.

Mein Magen grollt. Das Niesen deutet drauf hin: Ich bin gerade dabei mich in einen Werwolf zu verwandeln. Sinnvolles gibt es eh nicht mehr wirklich zu tun. ("Easy") Ja, ich schwitze viel. Und innig. Senf statt Tränen. Ein Spuknapf, wo früher die Krippe gestanden hat. Zwischen leerseitigen, dick gebunden Schinken und der Teslaspule.

SCHINKEN.

Durch die Wand, durch die Decke, Mr.Cosmotic, und vor allem: Wessen Kajal ist das eigentlich? Und warum tippt mir alle fünf Minuten jemand auf die Schulter? Dietmar Dahr? Ich darf doch wohl bitten. Der Rocket Man bin ICH.

WosinddieKids?DieGören?Wahrscheinlichschwanger.
OderaufMescalin.
IndenVorlesungen,obenaufderSpitzederWelt,vllindenFeldern
odersielaufenschonwiederaufdemWasserHaltmaldieKleine,
ichmusszweidreiWortemitdenJungswechseln.

Die Docks schmelzen dahin, wenn ich mich dem Wasser nähere. Seenixen, soweit das Auge reicht. Es riecht nach Rost und ich bekomme Lust, stundenlang auf Seetang zu kauen, denn: Ich bin aufgeregt, es ist mein erstes Mal. All diese Blicke. Wow. Richtig, mein Anzug trägt mich, und der Kosename hierfür wäre wohl Crack Hitler, seh ich das richtig? Ist das ein B? Ach. Eine 8. Schreib gefälligst deutlicher, so wird das nix. Konstant wachsender Ruin, schwer wie Bleikugeln, gekettet an deine Alladinschuhe statt diese kleinen silbernen Glöckchen, mit denen du früher den Basar aufgescheucht hast. Dort, wo früher die Fischstände diesen immanenten Geruch verbreitet haben. wachsen jetzt geschuppte Flossen aus der trockenen Erde, also bitte: DIE NATUR FINDET IMMER EINEN WEG.

Smaller and smaller and smaller and smaller and smaller (!)

War wohl nix, Mr. Cosmotic. Man könnte in einer konstanten Lautstärke, in einem konstanten Pitch zu einem konstanten Rhytmus es EXAKT neben deinem Ohr immer und immer wiederholen, es käme nicht an. "I'm warning you." I'm fucking you.

Gen Sonnenaufgang macht sich die Bagage dann auf den Weg, der Sturm hat aufgehört, und ich bin wieder allein. Tesla war ein großartiger Mann, übrigens. Hatte die wunderschöne Idee, dass der gesamte Erdball eine Art Resonanzkörper darstellt, der über Schwingungen ein System akustischen Gleichgewichts aufbaut, das sehr empfindlich ist. Also zum Wohle der Kleinen, zum Wohle derer, die über Wasser laufen können und vor allem: zum Wohle der Bäume, Kloaken und Koalas: Hör auf zu brüllen, wenn du was wichtiges zu sagen hast. Als wäre das Gebot der Höflichkeit nicht genug, jetzt bekommt dein unverschämtes, zartes Stimmlein die Schuldlast einer karmatischen Äquivalenz auferlegt. Gebiete mit Flüstern. Thumbs up, Thumper! Du machst das super. Wir sind ganz ohr.

Wessen Kajal ist das also? Vielleicht könnte man die zarten Füßlein in Treibsand stecken, um ein Geständnis zu erzwingen. Wie gesagt: Die Natur findet immer einen Weg, so auch der Mensch. Das LEBEN findet immer einen Weg. Der ewige Kreislauf, die große Synopsis, der Verrat der Urväter, der Schmelztiegel der Quallen, die finale Idee, der erste Atem, das schüchterne Ding, aufgeknöpft am Laternenmast, der graumelierte Schotte und wie er vergaß, den Anker zu werfen, die gerissenen Saiten, die schuppigen Seenixen, all die Cellulitis, all der Krebs, all der Senf, die Tränen, die gigantischen Berge aufgebrauchter Batterien, die vielen Trampelpfade, die zu guter Letzt eh allesamt nur nach Norden führen und die vielen trockengelegten Sümpfe lassen letzten Endes nur EINEN EINZIGEN Schluß zu: Wir machen es richtig. Auch wenn die Teslaspulen dieser Welt verstauben und zerfallen werden; wir machen es richtig. Irgendwo. Sicher.

Also sehe ich das richtig: Das ist eine 8, kein B, und wir sind heute alle beisammen gekommen, um etwas zu feiern. Richtig? Wtf? Nicht? Hm. Dann gilt: Backside schmilzt in das Sofa hinein (--->HINAUS!)

Freitag, 3. April 2009

Welcome back to the land of the living

Der schlierenhafte Dunst senkt sich. Langsam, von den Baumenden hinab kommt er näher und bettet ein. Man gehört nicht hier her, und die in Rinde und Schlamm eingewobenen Phantasmen materialisieren sich, weil meine heutige Präsenz hier nicht geplant war, sie mustern mich durch Fenster einer Mauer, die mir bescheinigt, noch nicht eintreten zu dürfen. Ich spüre, ich fühle die Debatte, die um mein Zutun geführt wird, ob ich eintreten darf, ob ich einen Blick riskieren darf. Ich bebe vor Erregung, denn dieses Mal will ich meinen Beitrag in diesen Dunst nicht einspeisen, ich will wandern dürfen, ich habe das Gefühl, mir diese Wanderung verdient zu haben, durch all die Aufmerksamkeit, die diesen Lichtungen galt. Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich mir diesen letzten Spaziergang wünsche, denn ich weiß nicht, was folgen wird. Es ist das letzte Mal, dass ich hier bin, und ich bin auf Güte angewiesen, die gegenstandslos ist, die mich gewähren lässt und meine Angst achtet, als ob sie das letzte Extrakt, die finale Synopsis wäre, mit der ich mir ein paar freie Minuten in diesem Wald erkaufen kann. Denn nichts anderes ist sie. Gefahren als Gelegenheiten mißzuverstehen, verloren gehen zu dürfen, galt nur abseits dieser Mauern als Tugend. Innerhalb ihrer werden auch meine letzten Sinne den kaltblütigen, monströsen Äther wahrnehmen, von dessen Wurzeln die Zweige zeugen, und ich werde etwas sehen, das so abscheulich ist, dass ich mir nur durch meine Sturheit diesen innigen Wunsch erklären kann, für ein paar Minuten wandern zu dürfen. Es kümmert sie nicht, dass ich ihnen den Rücken zugekehrt habe, weder beleidigt noch berührt sie meine Abkehr, sie denken und fühlen nicht in Kategorien von Verrat und Flucht. Ich habe hier Bewußtsein gestiftet, das war mein Beitrag zu diesem Dunst, meine Funktion. Meine Hingabe schwindet. Sie werden Ersatz für meine Augen finden, aber bevor ich gehe, will ich ein einziges Mal sehen dürfen, woraus diese Bäume, dieser Dunst wirklich gemacht sind. Ein Gnadengesuch verweigerten, inständigen Durstes nach Mehr. Aber sie haben nichts von meiner Neugier zu fürchten. Meine Augen sind unfähig, das wahre Wesen der Lichtungen zu erkennen, und so beschränkt sich dieses bittere Gesuch lediglich auf den Wunsch, einmal diese Luft atmen zu dürfen. Und so fragen sie mich, ob ich sicher bin, und ich sage ja, und die stecknadelgroßen, flambierten Augen weichen von der Lichtung. Ich darf wandern und meine Sinne als in sich selbst ruhendes, nüchternes Medium in diesem Wald entfalten. All diese Angst, all dieses eingesickerte Blut, meine Füße sind leicht, als sie über die laubübersäte Erde wandern. Ich gedenke den Irrtümern, die am Anfang standen und mein falsches, verliebt anmutendes Zutun. Ich war nie von Bedeutung für diese Lichtungen. Weil mein Eingeständnis dem Wald seine Würde zurückgibt, gewähren sie mir diese paar Minuten, auf dass ich verstehe, dass meine Angst berechtigt war. Ich hatte ein vollkommen falsches Bild von diesem Ort. Ich dachte, ich wäre willkommen, ich dachte, dieser Ort wäre progressiv, dabei ist er bereits vollendet im Sinne einer Endgültigkeit, die keine Modifikation mehr zulässt. Tote Zweige. Missgedeutete, fiebrige Zeichen von Leben. Dabei lag es die ganze Zeit auf der Hand.

This Place is Death.

Donnerstag, 12. März 2009

"That would be nice."

http://www.youtube.com/watch?v=saxX-Z6w3p4&feature=related

Sonntag, 1. März 2009

...

Für und von Tobi K.


"I wasnt alone in this well familiar place
magical walls surrounding colourless streets
I knew I came for you
Neglecting the now, replacing past and future
with expectations and disappointment

The more I walked, the more I felt lost
the fog in my head embraced my hopes
The barking of dogs, ugly students checking
in in the same hotel like my family
drove for hours with the bus to reach this place

Your smashing voice in my head, i was thinking
of the 'us' when I arrived, but I was here for the
'me'
Even the dogs were busy but out of the foggy hope
to smell that curley lock again
cause you had already become the reason why,
I realized that you were miles and miles away
and this place didnt even wear your smell

I remember you
standing on your favourite corner
THEY WERE.. are they right about you?
Did you climb off the tree you rooted
Did you set yourself on fire to purify your thoughts?
I remeber us both standing on your favourite corner
lost, but we were waiting for the weather to change

After all these useless hours, between all these
busy faces with well-known smiles and the
thessaloniki look of the streets I met a dog
with a soft, charming voice
black risen ears
and red nailheads as eyes
"Follow."


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So I followed and found this golden water,
cannot describe that feeling I had
a sky with weaker, slither-like gold
and upon the water, a black futuristic boat with
blinking blue lights
Angela C. took my hand and asked:
"What is this?"

"It's a desaster."
And I loved you for being so far away
And I loved you for being so far away
And I loved you for being so far away
And I loved you for being so far away
And I remembered the future.
And I found an unnamed feeling

Angela pulled me down to give me a kiss
I felt nothing but that was exactly what it had to be
a moment stretched by a goodbye
The black boat left, heading into a golden silence
I wouldn't follow
at no time I would follow
I'd rather stay here, with my feet caressed
by sand and gold."

Threads Pt.1 : Rosalia

Prolog


Hastig suchte Rosalia die Straße ab. Ihr heißer Atem beschlug die Scheiben und ließ die Welt
dahinter, Toluca's Straßen und ihre säumenden Blockbauten hinter einem künstlichem, schimmerndem Film verschwinden.
Beigefarbene Straßenlampen und ihre flackernden Leuchtfanäle brachen mit der Nacht, und sobald sich der Film
auf ihren Fensterscheiben verdichtete, hielt sie an, denn ihr Wagen war der einzige auf der Straße, und verschaffte
sich Sicht.
Sie nutzte diese Momente, um den Motor kurz abzustellen und inne zu halten. Sie drängte ihre schiere Verzweiflung
in Ecken zurück, aus denen sie ihr nicht mehr gefährlich werden konnte. Mit jeder Stunde, die sie auf den Straßen
zubrachte, war ihre Hoffnung, Pablo zu finden, geringer geworden, aber Toluca's hektisches Murmeln und der
stetig fallende Regen zogen sie sachte in die Welt zurück. Sie konnte Pablo in ihren Erinnerungen immerzu neu
aufleben lassen, aber die Spuren seines Verschwindens waren hier, in Toluca's Gassen zu finden sowie ihre Gründe
im ruhelosen Fieber, das Toluca über die Menschen gebracht hatte.
Im Schritttempo war sie die Hauptstraße bereits mehrmals auf- und abgefahren. Gegen den Drang, aufs Gas zu treten
und ihrer Ruhelosigkeit Luft zu lassen hatte sie geduldig die umherstreunenden Silhouetten und
Backsteinhäuser gemustert, und ab und zu entwich ihr Pablo's Name in einem heiseren, gepressten Flüstern. Er war
nicht aufzufinden. Weder blitzte er zwischen den schwitzenden, lachenden Gesichtern am Straßenrand hervor,
noch kam er auf sie zugerannt, mit wedelnden Armen, blutüberströmt und verletzt, wie sie es in stiller Furcht erwartete.
Denn seine Art und Weise, den Widrigkeiten des Lebens mit der selbstgerechten Wut eines eingepferchten Tieres zu
begegnen machte ihn erst anfällig für das Wüten des Fiebers, das die Straßen mit dieser unkontrollierbaren
Inbrunst beseelte. Diesen Gedanken anhaftend war Rosalia den Stunden erlegen. Müde, den Tränen nahe umschloss
sie das Lenkrad, drückte unmerklich fester aufs Pedal und entlockte dem Motor ein erschöpftes, knirschendes Geräusch
erhitzten Metalls, aber was Pablo's Namen anging, hüllte sich Toluca weiterhin in Schweigen. Die Gassen murmelten,
die Schatten waren tief,
und sie wusste um die stille Häme der dunklen Schluchten, in denen sie ein- und ausfuhr, weil sie sich
in die lange Liste derer einreihte, die ein Herz, eine Liebe oder ein Leben in dieser Stadt gelassen hatten.
Sie zuckte zusammen, als ein penetrantes, durchdringendes Piepen neben ihr auf dem Beifahrersitz
ertönte. Sie brauchte Sekunden, um das Geräusch als das Läuten ihres Handys zu identifizieren.
Träge kramte sie in ihrer Handtasche und holte es hervor.
"Ja?"
"Ich bin's." Sie erkannte Fernando's sonore Stimme. Er war ihr Bruder und hatte sich bereit erklärt, über
Nacht die Kinder zu sich zu nehmen.
"Es ist verdammt spät, Rosalia, reiß dich zusammen. Ich rufe an, weil sie nach dir gefragt haben,
sie wollen wissen, wo ihre Mutter ist, und sie wollen wissen wo ihr Vater ist. Es würde ihnen gut tun wenn
zumindest einer von euch über Nacht hier ist."
"Er ist hier, Fernando. Ich weiß es. Diese Stadt hat ihn verschluckt."
"Natürlich hat sie das. Sie hat ihn verschluckt, und wie sie es schon unzählige Male davor getan hat,
wird sie ihn wieder ausspucken. Er liegt wahrscheinlich mit dem Gesicht in einer Pfütze oder hält
sich mit letzter Kraft am Tresen. Komm nach Hause, morgen kannst du ihm die Hölle heiß machen."
"Er wird morgen nicht aufkreuzen. Ich weiß es."
Ein ausgiebiges Seufzen am anderen Ende signalisierte ihr, dass Fernando vor ihrer Entschlossenheit
kapitulierte. Er war der ungeduldigere, sie die dickköpfige von ihnen beiden.
Nachdem sie kurz schwiegen, fiel Rosalia Guadalajara ein.
Als seine Frau wusste sie, wie sehr sich Pablo mit dieser
Stadt verbunden fühlte. Er pflegte zu sagen, dass die Geister des Westens Guadalajara nie heimsuchen würden,
weil die unzähligen Kirchentürme in ihrer marmorfarbenen Pracht den Augen der Pächter und Ratten bereits
von weitem signalisierten, dass diese Stadt Gott gehörte. Pablo's Wille zu einer umfassenden, rettenden
Selbstreinigung würde nur diesen Ort zulassen, sofern er sie tatsächlich verlassen hatte. Er würde sein Wissen um
ihre Not in einem Glaubensbekenntnis ertränken, knieend vor einem der vielen Holzkreuze, die in den blechernen
Lampignons an Guadalajara's Straßenrändern standen, um dann weiterziehen zu können. Anders kannte sie Pablo nicht.
"Glaubst du, er ist nach Guadalajara gefahren?"
Erneut ein Seufzen. "Ich weiß es nicht, Rosalia."
"Sollte er mich und die Kinder verlassen haben, wird er nach Guadalajara geflohen sein. Vor sich selbst, vor der Verantwortung, du
kennst ihn, Fernando, er...."
"Wer sagt dass er dich verlassen hat? Herr Gott, Rosalia, was ist denn in dich gefahren, es ist doch nicht
das erste Mal, dass er über mehrere Tage verschwindet."
"Aber keiner seine Freunde hat ihn gesehen."
"Er ist in irgendwelchen Hintertürchen verschwunden. Wie du bereits sagtest, Toluca kann Menschen
manchmal einfach verschlucken."
Schweigen.
"Komm nach Hause, Rosalia."
"Bald."
Sie legte auf und warf ihr Handy auf den Beifahrersitz. Plötzlich, dem Aufwallen ihrer Verzweiflung erlegen,
beschleunigte sie den Wagen stoßartig, schlug die
Zähne aufeinander und presste sich still und atemlos Tränen heraus, die bei weitem nicht genug waren,
um ihrer Sorge gerecht zu werden. Zur Ruhe durch einen inneren, unumstößlichen Imperativ gezwungen, der seinen
Ursprung in ihrer Kindheit hatte, fuhr sie mechanisch mit dem Jackenärmel
über die erneut beschlagene Scheibe und blieb keuchend, kurz davor, die Suche aufzugeben, an einer
Kreuzung stehen.
Die Ampel schlug auf Rot um. Ihr wurde die nahende Abfahrt zur Autobahn Richtung Guadalajara bewusst.
Sie hatte die Wahl. Die Kinder vermissten sie, aber dem Anblick ihrer friedlichen Nachtruhe ausgeliefert würde
sie schier wahnsinnig werden, wenn sie nicht zumindest eine Idee davon hatte, was aus ihrem Vater geworden war
und woher diese neue, gewichtig erscheinende Sorge um ihn herrührte. Deshalb war sie ratlos, und ließ sich Zeit.
Sie blickte auf die dunkelbalu leuchtende Uhr im Amaturenbrett. Es war weit nach Mitternacht, aber der Himmel
blieb dunkel, kein Anzeichen sich anbahnenden, durch die Wolken brechenden Morgenlichtes. Aus einer ihr nicht erklärbaren Intention
streckte sie ihre Hand nach der Uhr aus und berührte das Plexiglas, das sie abschirmte. Ihre Gedanken
kamen ins Stocken, sie bemerkte weder das Umschalten der Ampel noch das anschwellende Regenprasseln.
Vor ihrem inneren Auge formte Pablo's Gesicht ein Lächeln, das in seiner Art nur ihr bestimmt war.
Er stand in der Türschwelle und
war vom Gebrüll der Straßen abgelenkt, sein leichter Bartschatten umrang sein Lächeln, die furchige Narbe auf seiner Stirn
warf einen leichten Schatten. So stand er vor ihr, drei Tage zuvor, ehe er den Wagenschlüssel an sich nahm und verschwand.
Kein glimmernder Blick, keine unruhige Geste, die einen unlauten Gedanken verriet, dessen er sich schämte. Er ist in diesem Moment der
gleiche, unruhige Pablo gewesen, um dessen Liebe sie sich seit einem Jahrzehnt sicher wähnte,
manchmal mehr, manchmal weniger.
An jenem Tag hatte er das Leck im Dach über der Küche den Mittag über repariert. Sie erinnerte sich an das grelle Licht,
das durch das Leck in die staubige Küche fiel und Teile seines Gesichtes erfasst hatte. Konzentriert hatte er gewirkt. Besonnen.
Er hatte dabei in aller Ruhe vier Heineken getrunken,
sich dann aber an einer scharfen Ziegelkante verletzt und war zum Drugstore gefahren, um Bandagen für seine blutende Hand
zu kaufen. Dann kam er zurück, beendete die Reparatur, ehe sie mit den Kindern fernsahen. Trotzig und mit
frecher Lebenslust um sich werfend gingen die Kinder dann ins Bett, und wie die unzähligen Male davor, stand
Pablo irgendwann auf und entledigte sich ihrer Zweisamkeit. Er nahm seine Sachen und verschwand für eine Runde im Porhelhio,
wie sie zu dem Zeitpunkt annahm. Vorher zündete er sich noch im Flur eine Zigarette an. Das war das einzig Ungewöhnliche,
eine kleine Abweichung seiner üblichen Routine, ehe er aus dem Haus ging.
Kein Zeichen sonst, nichts. Rosalia war sich nun endgültig sicher, dass etwas nicht stimmte, denn auch wenn es
seiner Dreistigkeit keinen Abbruch tat, Pablo war ein erbärmlicher Lügner, und sie merkte es jedes Mal,
wenn er etwas Unkoscheres im Schilde führte. Meistens nahm sie es stillschweigend hin und strafte ihn
im Flur, wenn er ging, mit granitharten, eiskalten Blicken ab, oder sie ergingen einander in stundenlangen Schreiarien.
All das schien ihr Jahre zurückzuliegen, und mit einem Schlag sehnte sie sich die sichere, manchmal auszehrende Routine dieses Lebens
mit einer Entschlossenheit zurück, die sie schier krank zu machen drohte.
Das betrunkene Murmeln und Gebrülle der ewig andauernden Feier auf Toluca's Straßen schwoll nun an und drängte Rosalia's Apathie
ein letztes Mal zurück.
Sie erlaubte sich nicht, zu weinen. Denn noch hast du keine Gewissheit, keinen Grund, verletzt, verängstigt oder aufgelöst zu sein, redete sie sich ein.
Schließlich war es bei weitem nicht
das erste Mal, dass Pablo für mehrere Nächte verschwand. Fernando hatte Recht. Aber als sie dieses Mal den Autoschlüssel in die Hand
genommen hatte, um ihn zu suchen, schäumend vor Wut, spürte sie auf dem Weg von der Haustür zu ihrem Wagen eine starke Woge der
Besorgnis, von der sie nicht sagen konnte, woher sie kam. Sie spürte, dass Pablo, wohin er auch diesmal gegangen
war, gegen seinen Willen an diesem Ort bleiben musste. Rosalia glaubte an die tiefe Liebe, die sie trotz aller Widrigkeiten füreinander empfanden,
dass diese ein unsichtbares Band zwischen beide schlug, welches gottbehütet Zeit und Raum überwand und sie in stetiger,
stiller Verbindung hielt, daher schwor sie in Gedanken auf das Leben ihrer Kinder, dass sie spürte, wie Pablo
sich nach ihr sehnte. Aber diese erschlossene Gewissheit um die Treue seiner Gefühle und seiner Gedanken beruhigten
sie in keinster Weise. Vielleicht war sie übermüdet, zerfressen
und aufgewühlt von den schlimmen Szenarien, die sich zwanghaft die ganze Fahrt über ausgemalt hatte. Aber der Teil in ihr,
der glaubte zu fühlen, dass Pablo in genau diesem Moment leiden musste, gewann die Oberhand und traf anstatt ihrer die Entscheidung.
Sie drückte aufs Gas und nahm die Abfahrt zur Autobahn, die sie unumgänglich nach Guadalajara führen würde.

Dienstag, 24. Februar 2009

Juliet-Rodeo

Gott, wie du tanzt. Wie du dabei aussiehst. Wie ein. Papagei. Rodeo mit Juliet. Ich will dich ficken. Ich werde dich ficken. So kleine Hände. Aus Fleischporzellan. Seltsam bestimmt. Mein Respekt kennt keine Grenzen, Namaste, du Blume des Bösen.

Drei beschissene Nachmittage hintereinander, Rituale, siebenundzwanzig Rituale, Karpis und Kali, Sex, Schweiß, Gestank u die dämliche, monotone Zeremonie, die sich selbst ernst nehmen muss, um überleben zu können. Du bist nichts, die Zeremonie ist alles.

Ich kann von hier aus über die ganze Stadt blicken, aus dem Fenster, aus dem beschlagenen Fenster, blauer Dunst, Klopapier umwickelt den Fernseher und macht die Linie, damit man den Weg zur Treppe findet. Ich gehe hier nicht raus, weil mich drei Nachmittage hier für immer eingeschlossen haben.


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"Hey...you...you...Hey! Come here! Ey! Come here! I don't like that ball. I don't get it, no one gets it. Between two shows. I can not have it? Nobody will. No. No. No."

Der Buick rattert und knirscht, die 7th Avenue ist ein gläsernes Scheusal mit aufgerissenem Rachen, ein Feuerzeug am Gaumen, die Schose fängt Feuer und Flammen schnappen nach Fersen, alle gucken dumm, gucken traurig, gucken leer “Warum hast du das getan, warum tust du uns das an!? Du hasst es, aber wir sind hier glücklich, lass uns den goldenen Käfig, sowie wir lassen dir deine Freiheit, zur Zeremonie zu stehen!”
Es ist mir eine Ehre.
Der lauteste Lament der Welt, hört die Worte, die ich nicht sage, und schon sieht man anders, blaue, grüne u rote Flammen, und man steht auf dem niedrigsten Hügel, der gerade hoch genug ist, um dem gläsernem Scheusal bei seinen letzten Momenten beizuwohnen.

Zuviel blieb ungewiss.

Aber: Barkeeper sind gute Leute. Perser. Allesamt. Drei Nachmittage hintereinander. Mama. Und dann...ich schwöre bei Gott, dann betrat Dudley den Raum, und alles war ok. Ich war müde. Ich bin müde. Aber noch ne Pepsi. Aber noch ne Pepsi. Noch ne Pepsi Pepsi Pepsi.

"An Irish pub. A childish joke." Steht auf, Ladies!

Ich will doch niemanden auflaufen lassen, der sich meiner annehmen will. Ich laufe Gefahr, etwas zu sein. Wär ich doch nur wie Dudley.
Du findest die Nadel im Heuhaufen nicht? Setz ihn in Brand, vereinfacht die Suche und lisssschtet. Inzwischen sitze ich zwischen den Echsen u warte auf meinen Namen. Werde aufgerufen. Betrete die kalkweiße, geruchlose Höhle. Die Doktorin kommt rein u kritzelt mit roter Kreide "Gastritis" auf ihre Stirn. Ich habe sie gefickt, danach, auf dem Schreibtisch. Dafür braucht man Mut, oder? Für diese grundlose, spontane Affekte braucht man doch Mut.Was für ein prächtiger Pimmel. Noch eine Pepsi. Pepsi. Pepsi.

"I feel feel ready to go."

Mein Gesicht dann am Ecktresen mit den Kugelschreibern zertrümmert. Und reingeballert, die Magentropfen, noch vor Ort. "Muss ich Ihnen etwa noch erzählen, dass ich noch nie in Alaska war?" Seekranker Idiot. Seekrank. Seekr. Seek. See. Noch immer seekrank ( "Ich bin nie seekrank gewesen." ), aber ich werde den kleinen Scheißern im Warteraum erzählen, what my daddy told me:

"You will never get amount to nothing."

Wie du tanzt. Wie ein Papagei. Marmorhände. Stau entsteht vor allem, wenn die Ampeln auf Rot schalten. Paramount Pictures present: Ein kleines Mädchen.
Meine kleine Karpis.

Sonntag, 22. Februar 2009

ROUGH NAMES ROUGH TALKING

Ich will sein was ich bin tun was ich tue, eine japanische Geisha, ein irischer Totentanz, Dublin brennt, meine Waden kontraktieren, aber es gelingt mir, ich trete die Flammen aus und, Spuckspecht, sie danken mir. Auf, der Sack, aus naturbelassenem Lakritzschmalz ( "sein ist das Licht und die Kraft in Ewigkeit" ), und schnippschnapp geht die Rostzange um. Ich sammle die Zungen. Ich sammle die Zungen. Kein Souvenir, keine Trophäe,

still sollst du sein
dein Wort meine Prämie
auf dass ich
die Hyäne
mit kontraktierenden Muskeln
und aschgrauem Fell
die Lehre des Dankens
in ihrer Häme zerlege
ICH BIN WAS ICH TUE WAS ICH BIN
WAS ICH WILL

Mein ist das Licht und die Kraft und die Ewigkeit.

Ich kam an die Hütte, gebaut aus Schimmel, Wandregale, Honiggläser, Puppenszenarien ( "Meine Augen sollen offen sein" ), ein Summen der Fliegen in den Schlieren der Hitze. Es kocht. Dimmt das Licht, höhlt die Wände aus, tragt mich nach drinnen, auf dass ich implodiere

Nackt will ich sein
die Szene ergänzen
Wll mit dem Licht
der sinkenden Sonne
Hand in Hand
der Greifbarkeit
so sehr es mir schmerzt
auf große Distanz
in Stiefeln aus Schimmel
ein Schnippchen schlagen.

Ein Schnippchen geschlagen.
Geschlagen.
Die Metionyme als Gestus als Göttin als Möse als Gruft als Fackel als Tunnel als Höhle als Tröpfeln als Teich als Schlamm als Mikroben,
verkleidet als Clowns
getragen zu Grabe.

Wüsste ich nicht?

Wüsst nicht, was darn lustig ist, bis auf die vielen leerstehenden Gläser, die tapezierten Geschichten, die gefrorenen Dialekte verkommenen Lebens, kondensiert und eingesickert in Wand, Decke Boden.

wandeckeboden

Auf der Kommode das Gesicht eines Welpen, albinoweiß mit blutroter Iris und entrücktem, verblödetem, jenseitigem Grinsen ( "Dativ" )
Ein Foto?
Eine Zeichnung.

Dummes schneeweißes Ding mit verstummtem Gekläffe.
Pfui.

Nichts ist hier lustig.
Rein gar nix von Dauer.
Spuren von Honig führten das gierige Mäulein hier her zum Mondschimmel u seinen blattgrünen, knospenartigen Metastasen, in einen Winkel der leeren Worte. Symbolisch das Dunkel.

Ach

ihr geächteten, mißmutigen Puppen. Eure Geduld macht mein Herz schwer. Und dass ihr mich, so herzlichst und wortlos, bestimmt in eurer Weisheit ( "Für Olga?" "FÜR OLGA!!!" ), zum Schutze meiner Dedikation an diesen Ort binden möchtet.

Wie nett.

Zum Zweck des gegenseitigen Schutzes. Auf dass mein Bewußtsein, meine sehenden Augen euch Wirklichkeit bringen.

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Zuletzt aktualisiert: 28. Okt, 23:21

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